Kleines Spargeltörtchen

Ich bin kürzlich über ein ähnliches Rezept in einer der Zeitschriften gestolpert, die man so beim Arzt lesen kann, deren eigentliche Profession nicht unbedingt im Bereich Lebensmittel liegt, es sei denn sie sind Bestandteil einer royalen Hochzeit oder grade schwer im Trend aufgrund des aktuellen Diätenwahns, also „die Frühjahrsdiät“, „schlank in den Sommer“, „in 3 Schritten zur Bikinifigur“ etc. Dementsprechend sah das Foto auch aus und ich dachte, dass die Idee mit dem Filoteig durchaus Potential hat, aber halt in hübsch und lecker (zu lecker kann ich nichts sagen, hab das Rezept in der Zeitschrift gelassen 😉 ) Also frisch ans Werk und ein bissel spielen! Rausgekommen ist, saisonbedingt, ein kleines Spargeltörtchen, welches optimal als Vorspeise bzw. Fingerfood dienen kann. Auch konsitenzmäßig hat das Törtchen von seeehr knusprig bis saftig alles mit drin. Also kanns nach dem Einkauf der Zutaten direkt losgehn!

Die Zutaten für 6 Spargeltörtchen im Überblick:

Hintere Reihe (v.l.n.r): 1 Muffinform /Backpinsel, je 4 Stangen gegarter Spargel grün/weiß, ca.120g frischen Lachs (oder halt mehr, dann reichts noch für n Lachstatar)

Mittlere Reihe (v.l.n.r.): 1/2 Tl Speisestärke, 1 TL getrockneter Estragon, Salz, 200g Schmand, Schraubverschluss einer Olivenölflasche, Pfeffer

Vordere Reihe (v.l.n.r.): 1 Eigelb, 1 Vollei, 80g geschmolzene Butter, aufgetaute WanTan Blätter (mind. 18)

Im Vorfeld gart ihr den Spargel wie im Spargelspecial beschrieben, oder ihr habt noch welchen übrig. Mit Glas/Dose hab ich keine Erfahrung is zur Zeit ja auch unsinnig. Dann gehts an die Legierung…

….dafür mischt ihr Vollei, Eigelb und Schmand mit…

…Estragon, Stärke, Salz und Pfeffer per Pürierstab zusammen. Die Stärke wäre eigentlich nicht nötig, aber da der Spargel später noch einiges an Feuchtigkeit in die Masse bringt, dacht ich sicher ist sicher was die Bindung angeht! Die Legierung stellt ihr jetzt kalt…

…und buttert dann eure Muffinform gut aus, wobei ich eine Reihe übersprungen habe. Danach buttert ihr das erste WanTan-Blatt reichlich, bevor ihr…

…das zweite Blatt leicht versetzt darauf legt, sodass die Ecken nicht aufeinander liegen (auch wenns im ersten Moment in der Ästhetik stört, das ist später echt wichtig 😉 ) Dann wieder reichlich buttern bevor…

…ihr das dritte Blatt ebenfalls versetzt auflegt und dieses wieder reichlich buttert…

…euren gut gebutterten Stapel hebt ihr dann vorsichtig mit einem Messer an…

…dreht ihn um (!!!!!!!!) und lasst ihn mit der gebutterten Unterseite in die gebutterte Muffinform gleiten. Das klingt jetzt erstmal kompliziert, aber ihr werdet merken es flutscht ganz einfach, Butter sei Dank. Danach drückt ihr den Teig in die Vertiefung der Form, wobei eure sorgfältig unordentlich gelegten Spitzen rausstehen. Keine Sorge: ABSICHT!…

…nach einiger Zeit und Übung sieht eure Form dann so aus…

…jetzt schneidet ihr den Spargel in kleine Stückchen und geht sie in eure vorbereiteten Teigrohlinge…

…und wer mag legt mit schräg geschnittenem grünen Spargel noch Rosetten obenauf, muß aber nicht. Das is dann mehr Kür als Pflicht…

…Dann schneidet ihr den Lachs in möglichst große, dünne Scheiben…

…und drückt diese vorsichtig noch platter, bevor der Olivenöldeckel ins Spiel kommt! Ok, es gibt auch Ausstecher in der Größe, aber in scharfkantiger Deckel tuts auch (der is danach aber Müll, sonst habt ihr Fischöl)…

…Mit dem Deckel stecht ihr unter drehen, kleine (mehr oder weniger) Kreise aus den Lachsscheiben aus…

…von diesen Kreisen rollt ihr einen eng auf und legt dann…

…einen weiteren auf die Stelle an der sich die erste Rolle schließt, danach legt einen weiteren Kreis an…

…und noch einen oder zwei bis ihr eine rosenähnliche Form habt! Bestimmt finden sich entsprechende Anleitungen für Marzipanrosen irgendwo im Netz. Ohne Witz die Rose entsteht fast von alleine, ihr müßt nur irgendwann aufhören Kreise anzulegen sonst stimmt die Proportion nicht mehr 🙁 …

…eure Rosen setzt ihr dann mittig auf die Spargeltörtchen und gießt die Legierung an, bis die Törtchen damit gefüllt sind…

…hebt dann die Form mehrfach leicht an und lasst sie wieder auf die Arbeitsfläche fallen, dadurch verteilt sich die Legierung in den Zwischenräumen und ihr müßt evtl. noch etwas nachgießen. Die Form schiebt ihr jetzt auf der mittleren Schiene bei 150°C für 10min. in den vorgeheizten Ofen, dreht ihn dann auf 110°C runter und lasst die Törtchen noch 5-8min drin…

…wenn ihr einen Zahnstocher in die Legierung stecht und er kommt sauber und trocken wieder raus, sind die Törtchen fertig!…

…raus nehmen ist ganz einfach: nach ca. 10min kann man die Törtchen problemlos anfassen. Ihr fasst sie an gegenüberliegenden Ecken, dreht sie leicht in der Form und hebt sie dann raus und setzt auf ein Kuchengitter zum auskühlen oder ihr esst sie gleich 😉

Wie auch immer ihr sie esst: gutes Gelingen und guten Appetit! P.s.: Ihr könnt die Törtchen auch sehr gut wieder aufwärmen indem ihr sie einfach wieder ins Blech setzt und bei 120°C für ca.10 min „aufbackt“.

 

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