Wie beim Beitrag Hühnerbrühe kochen schon beschrieben, kann es passieren, dass Brühen mal übrig sind bzw. ‚anfallen‘, ohne direkt verarbeitet zu werden. Also muß ich sie lagern, was bei begrenzten Gefriermöglichkeiten das gute alte ‚einwecken‘ wieder attraktiv macht. Da in einer Stadtwohnung der Platz deutlich begrenzter ist als in einem Haus o.ä. (Festung, Schloß…), hab ich keinen separaten Einkochtopf bzw. Automaten in dem ich einkochen könnte. Aber nen Backofen 😉 In diesem, so hab ich bei Weck mal gelesen geht das einkochen auch, aber leider mit dem Nachteil, dass die verwendeten Gummis danach hin sind. Ich glaube mich noch zu erinnern, dass es beim Einkochen in Dampf möglich war die Gummis 2 oder 3 mal wiederzuverwenden, kann mich aber auch täuschen. Ihr braucht also kein extra Gerät dafür, sofern ihr nen Ofen, Flaschen und Dichtungen sowie Klammern und natürlich Brühe habt.
Der am linken Rand liegende Greifer ist ne feine Sache um die Flaschen sicher und fest anzufassen, wenn sie heiß aus dem Ofen kommen, ein dickes Handtuch tuts aber auch. Leider bleiben dann gern mal kleine orangefarbene Flecken auf dem Handtuch da die Dichtung nach dem backen sehr weich ist und am Stoff (unlösbar 🙁 ) kleben bleibt…
…ihr beginnt mit den sauberen Flaschen, Deckeln und nem Stahltrichter. Das alles schiebt ihr bei ca. 180°C für gut 45min in den heißen Ofen. Auskochen ginge natürlich auch, aber dann ist alles erstmal naß, muß abgetrocknet werden, ihr fast es an und schon kann es wieder kontaminiert sein. Daher find ich trocken erhitzen besser…
…während ihr die Flaschen und Co trocken erhitzt, legt ihr die Gummidichtungen in heißes Wasser mit nem Schuß Essig ein. Kochen muß es nicht, es schadet aber auch nicht…
…eure heißen Flaschen laßt ihr nach dem Backen erstmal auskühlen bis ihr sie anfassen könnt. Dann nehmt ihr mit SAUBEREN Händen die Deckel ab und legt sie umgedreht auf ein sauberes Handtuch…
…falls nötig montiert ihr den Trichter und lasst die Brühe aufkochen. Im ausgekochten (weil Plastik!!) Meßbecher messt ihr 500ml ab…
…und befüllt nach und nach die Flaschen mit der kochenden Brühe…
…dann belegt ihr die Deckel mit den nassen Dichtungen und bringt pro Flasche zwei gegenübersitzende Klammern an…
…füllt dann zuerst das Essigwasser in das Blech mit den Flaschen ein. Dadurch bilden sich beim Einkochen keine Kalkkreise auf dem Blech 😉 an der Stelle wo die Flaschen standen. Dann schiebt ihr das Blech in den immer noch auf 180°C laufenden Backofen und füllt es ca. 3-4 cm hoch mit kochendem Wasser. Tür zu und warten!!…
..nach 25-35 min beginnen langsam kleine Perlen in den Flaschen aufzusteigen, erst im Fett, dann auch in der Brühe. Jetz schaltet ihr den Ofen aus und lasst entweder die Flaschen darin auskühlen oder nehmt sie nach ca. 30min wieder raus…
…hebt sie von Hand oder mit der Zange an und stellt sie zum Auskühlen beiseite. Nicht wundern, der Inhalt fängt beim Auskühlen in der Flasche wieder an zu kochen. Keine Angst ist normal. Jeder der schon mal ne kalte Flüssigkeit vakuumiert hat weiß, dass der Kram irgendwann bei Zimmertemperatur sprudelnd kocht, was ne Riesensauerei gibt, wenn man unvorbereitet ist… Ich denke das Nachkochen kommt durch den sinkenden Druck in der Flasche, da sich beim Abkühlen das Vakuum nach und nach bildet (s. rechte Flasche im Bild)…
…von den ausgekühlten Flaschen entfernt ihr die Klammern und hebt sie zur Kontrolle kurz am Deckel an. Wenn er hält hat es funktioniert 😉 Noch Inhalt und Datum drauf und ab in den Keller damit. Bei mir werden sie selten älter als 6 Monate, ich hatte aber auch schon ne Brühe mit mehr als 12 Monaten die völlig in Ordnung war. Ich rieche grundsätzlich immer an den Brühen, bevor ich sie verwende und falls was komisch ist: Bitte in den Ausguß!!