Neben Brettern und Messern sind Pfannen mit die wichtigsten Arbeitsgeräte in jeder Küche. Nun möchte ich eigentlich nichts (mehr) haben das irgendwie leicht zerkratzt und daher in absehbarer Zeit ersetzt werden muß. Bei Pfannen bleiben dann nur ‚einfache‘ meist bezahlbare Eisenpfannen übrig. Entweder Guß- oder Schmiedeeisen oder auch Edelstahl. Von den viel gelobten Keramikpfannen hab ich Abstand genommen, weil sie meistens Kunststoffgriffe haben, die den Einsatz im Backofen äußerst spekulativ machen (von wegen hält er oder schmilzt er?) und weil sie sich mit dem von mir geliebten Olivenöl nicht wirklich gut vertragen sollen. Also dann Eisen! Nun brauchen auch eiserne Pfannen etwas Liebe und Öl-Wellness, will heißen sie müssen eingebrannt werden, um dadurch eine Antihaftwirkung zu erreichen. Nun sind viele Methoden zum Einbrennen im Umlauf (auch Herstellerseitig!). Die Methode mit Salz und Kartoffeln is mir als gelerntem Koch natürlich bekannt und sie funktioniert auch im Groben, vor allem im Großküchenalltag, wo die Pfanne X-mal täglich benutzt wird und n bissel mehr Rauch auch nicht stört, da ja n guter Abzug da ist. Da ärgert man sich (bzw. den Spüler) dann zwei Tage, weil die Pfanne noch n bissel klebt, aber dann läufts auch wieder. Nun bis die Pfanne im Haushalt so oft genutzt wurde, gehen Wochen, wenn nicht Monate ins Land ergo: Man ärgert sich gefühlt ewig, bis die Pfanne is wie sie soll und ist dann rasch unzufrieden mit dem Kauf. Ich hab dann im Netz die Jungs von Pfannenhelden gefunden, die eine Geruchs- und Raucharme bzw. -freie Methode empfehlen. Überzeugt und überrascht zu gleichen Teilen hat mich dabei auch die Verwendung von Leinöl, dessen Eigenschaften zum Oberflächenschutz jedem Besitzer von Holzgartenmöbeln bekannt sein sollten. Nun sind Holz und Eisen recht unterschiedlich, dennoch bildet Leinöl auf beiden durch Polymerisation einen belastbaren Oberflächenschutz. Wen das jetzt näher interessiert: bei den Pfannenhelden wird der chemische Hintergrund noch ausführlicher erklärt. Dennoch will ich euch zeigen wie ich es nach Ihrer Methode gemacht hab. Das dauert zwar ein paar Stunden aber: ne gut eingebrannte Eisenpfanne macht ein Leben lang Freude, ne schlecht eingebrannte täglich Ärger…
Die vordere Pfanne im Bild is meine ‚alte‘ jetzt ca. 3 Jahre im Einsatz, die hintere hellere der beiden is die neue die ich jetzt einbrennen will…
…zuerst muß dafür der werksseitige Wachsüberzug entfernt werden, den ich mit dem Schaber auf dem ersten Bild nur zeigen wollte. Entfernt wird er mit heißem Wasser, Spülmittel und Edelstahlschwamm (gibts auch im Discount, z.B. als Spiraltopfreiniger. Die rosten nicht und halten ewig) bzw. Lappen. Danach…
…bei 100°C für 10min in den Ofen. Am besten auf ein mit Alufolie überzogenes Gitter. Wenn die Pfanne dann warm aus dem Ofen kommt (jetzt stellt ihr den Ofen auf 250°C) wischt ihr sicherheitshalber nochmal mit Küchenrolle drüber um noch anhaftende, jetzt flüssige, Wachsreste zu entfernen. Dann gehts ans einbrennen…
…ihr gebt reichlich Leinöl in die Pfanne und reibt sie unter leichtem Druck damit auf der Innenseite ein. Außen kann muß aber nicht, ich leg immer Zeitungspapier im Schrank zwischen die Pfannen, das mit der Zeit natürlich fettig wird. Dadurch auch die Außenseite der Pfanne, Rost war so bisher nie ein Problem 😉 . Den Überstand (das fettige Glänzen) reibt ihr mit dem nicht geölten Teil des Tuches weg, bis die Pfanne wieder matt schimmert und legt sie dann kopfüber auf euer vorbereitetes Gitter in den heißen Ofen. Da bleibt sie jetzt ne Stunde…
…in der Zeit wascht ihr das Öltuch gut mit Spülmittel und heißem Wasser aus und breitet es dann zum Trocknen aus. Zusammengeknüllt neigt es zur Selbstentzündung KEIN WITZ! Alternativ könnt ihr es auch luftdicht in nem Schraubglas lagern bis die Pfanne fertig is und es dann im Restmüll möglichst in ner luftdichten Blechdose entsorgen. Das mit dem auswaschen hat bei mir gut funktioniert, jedoch kann man das Handtuch danach nur noch für solche Aufgaben brauch, das Leinöl hinterlässt (trotz Waschmaschine) Aroma…
…mit der Pfanne nun das gleiche Spiel nochmal: mit reichlich Öl ausreiben, Überstand abnehmen und bei 250°C noch ne Stunde backen…
…Lappen auswaschen, trocknen lassen…
…und nochmal gut ölen, ausreiben bis sie matt glänzt und ab in den Ofen. Die Pfannehelden schreiben, dass sie den Vorgang insgesamt 6x Pfanne wiederholen (evtl. nicht alles an einem Tag, kostet ja auch Zeit sowas). Ich habs nur 4x gemacht, weil ich der Meinung war, es reicht und der Farbunterschied zwischen dem 3. und 4. Backvorgang war marginal. Daher einmal noch…
…ölen, trockenreiben und backen…
…und die Pfanne war fertig!!! Was sie jetzt kann: klar doch, mindestens die besten Bratkartoffeln!