Warum sollte man sich die Arbeit machen ein Huhn selbst zu zerlegen? Es gibt doch schon alle Teile fein verpackt, unblutig und sauber im Supermarkt… Soweit richtig, aber für mich gibt es Gründe es trotzdem zu tun! Zum einen hab ich dann die Knochen übrig für ne feine Hühnerbrühe, zum anderen gehen keine Schlachtreste nach Afrika wo sie wohl die lokalen Märkte zerstören. 3sat hat dazu nen sehenswerten Bericht gedreht, der im Netz zu finden ist, wenn ihr wollt. Alles Haus- und Wildgeflügel hat nen ähnlichen Aufbau was Keulen und Brust angeht, mal etwas gestreckter (Enten, Fasane), mal etwas gedrungener (Puten/Gänse) aber grundlegend ist der Aufbau gleich: Wer also ein Huhn auseinandernehmen kann, hat auch wenig Probleme bei anderen Geflügelarten, da er weiß wo er schneiden muß 😉 In den folgenden Bildern zeig ich euch wie es geht, ob ihr es nachmacht is eurer Sache, klar. Zum bearbeiten von Geflügel und Fisch nehm ich ein Kunstoffschneidebrett, da ich dieses bei 70°C in der Spülmaschine abwaschen kann und somit Mikrobiologisch sicher arbeiten kann. Klar geht auch n Holzbrett, mit ordentlich schrubben und mit Essig/Zitronensaft putzen danach wieder einölen etc. Im Netz findet sich so einiges an Reinigungsmethoden für Holzbretter, wer sich dahingehend also fortbilden will… Doch zurück zum Huhn:
Ihr braucht neben besagtem Brett natürlich wie immer ein scharfes Messer! Am besten eignet sich dafür ein Messer mit kürzerer, schmaler und stabiler Klinge mit abgerundeter Spitze. Im Bild seht ihr ein sogenanntes ‚Ausbeinmesser‘, das ist optimal dafür (daher der Name 😉 ) andere Messer gehen aber natürlich auch.
Zuerst schneidet ihr die Haut unterhalb der Keule ein und klappt dann die Keule nach außen, bis ihr das Gelenk sehen könnt. Durch dieses Gelenk schneidet ihr durch und durchtrennt Fleisch und Haut darunter…
…schon habt ihr die erste Keule abgetrennt!
Den gleichen Schnitt setzt an der anderen Keule ebenfalls im Gelenk an und schneidet dann ganz durch und schon habt ihr die zweite Keule…
…bleiben noch die Hühnerbrüste. Mittig oben im Huhn fühlt ihr einen länglichen Knochen, an diesem schneidet ihr entlang. Mit mäßigem Druck bis ganz auf den Knochen. Im vorderen Teil stoßt ihr auf das sog. ‚Gabelbein‘ oder auch ‚wishbone‘ für die anglophilen unter euch (ich hab dessen Lage im Bild rot eingezeichnet). Der Name ‚wishbone‘ kommt daher, dass man in Amerika besagten Knochen des Erntedanktruthahns zu zweit an beiden Enden packt sich etwas wünscht und dann den Knochen zerbricht. Wer dabei das größere Stück des Knochens erhält, dessen Wunsch soll in Erfüllung gehen… So weit zur Historie 😉 weiter mit dem Huhn…
…ihr schneidet als also an besagtem Knochen entlang bis auf das Schneidebrett und trennt dabei den Chickenwing ebenfalls im Gelenk durch. Dadurch erhaltet ihr eine Brust mit anhängendem Flügel…
…die obere Spitze des Flügels trennt ihr ebenfalls im Gelenk ab, die verbrennt euch sonst beim braten, bzw. is schwarz bis der Rest gar ist. Die eine Seite des Huhns is nun fertig ausgelöst…
…auf der anderen Seite wendet ihr den gleichen Schnitt an und erhaltet so die zweite Hühnerbrust…
…davon trennt ihr natürlich ebenfalls die Flügelspitze ab und erhaltet so…
…Keulen und Brüste zum braten (oder auch erstmal einfrieren) sowie den Knochen und die Flügelspitzen zum Kochen einer Brühe! Wie das funktioniert, zeig ich natürlich auch noch 😉