Wie im Messerspecial bereits angesprochen, ist neben einem (mehreren?) guten Messer auch die Schneideunterlage wichtig! Alles was härter als das Messer selbst ist, scheidet aus (Bleche, Glasplatten etc.). Das Thema der Hygiene spielt bei Schneidebrettern natürlich eine extrem wichtige Rolle, da ALLE Zutaten irgendwann mit dem Brett in Berührung kommen. Aus diesen Grund hab ich div. Kunststoffunterlagen für Fleisch/Fisch und Holzbretter für den Rest. Doch nach einigen Jahren intensiver Nutzung sehen leider auch die besten Bretter recht mitgenommen aus, d.h. bei Holz: abschleifen bis es wieder schick ist und die gröbsten Schnitzer raus sind oder mal was neues! Unten seht ihr ne Auswahl an Brettern, vom teuren aber auch sehr harten Stirnholz (links) über ’normale‘ Kunststoffbretter und dünne Schneideunterlagen eines schwedischen Möbelhauses, Bambusbrett und dickem Kunststoff in schwarz, ebenfalls vom Schweden.
Bei mir war deutlich ‚was Neues‘ angesagt und die Wahl fiel nach langem hin und her schlußendlich auf das Stirnholzbrett, zum einen wegen der bereits erwähnten Härte der Oberfläche, zum anderen wegen der Optik 😉 Auch bei den Kunststoffbrettern hab ich neues Material gebraucht, irgendwann ist die Oberfläche einfach durchs Benutzen rau und porös.
Enttäuscht hat mich das schwarze Brett, die Oberfläche im Foto oben ist noch keine 14 Tage alt 🙁
Die verhältnismäßig dünnen Schneideunterlagen dagegen haben mich überrascht, denn ich traute ihnen ehrlich gesagt nicht zu, dass sie nen Schnitt aushalten, aber das tun sie! Einziger Nachteil: sie verziehen sich ein wenig in der Spülmaschine (in die sie lt. Packung nicht sollten) und werden wellig, aber das gibt sich wieder wenn sie nen Tag beschwert unter anderen Brettern im Schrank liegen 😉
Fehlt noch das Holzbrett! Ob des Preises um die 45€ hab ich mir echt vorgenommen es ordentlich zu pflegen um möglichst lange was davon zu haben. Man liest im Netz viel vom ölen der Holzbretter der Optik wegen und natürlich wegen der Haltbarkeit. Bis dato hab ich mir da keine Gedanken drum gemacht, von wegen ‚is n Arbeitsgerät, muß es abkönnen‘. Doch bei dem neuen Brett hab ich mir fest vorgenommen mal zu kucken ob was dran ist an der Sache mit dem ölen. Es gibt div.- Anbieter von Schneiderbrettölen und -wachsen, die für recht teures Geld ihre Polituren vertreiben. Ich hab mich für bezahlbares, natives Kokosöl aus der Drogerie entschieden, zufällig in ‚Bio Qualität‘ was dem ganzen aber sicher keinen Abbruch tut. Ich hatte durchaus Angst, dass ich mir das Brett damit verschandle weil nach dem Ölen alles was geschnitten wird nach Kokos schmeckt.
Aber vorweg: die Sorge war völlig unbegründet, das Kokosaroma verfliegt recht schnell. Ich hab einfach mit nem Stück Küchenrolle das Kokosöl nach und nach kreisförmig auf der Oberfläche verteilt, wodurch sie augenblicklich nachdunkelte.
Hier nochmal ein vorher nachher Vergleich (links ohne Öl, rechts mit). Nachdem ersten ölen hab ich den Überstand an Öl abgenommen d.h. mit nem neuen Tuch die Oberfläche so lange abgerieben bis kein Öl mehr am Tuch sichtbar war. Fertig und schick?
Klares Jein: Auf geölten Holzarbeitsflächen neigen geölte Holzbretter zum rutschen, das ist nicht nur beim ölen so, sondern leider auch ab und an beim Arbeiten. Kleiner Trick: mit nem Tuch drunter rutscht nüscht mehr!! Ein weiteres Manko des Brettes: Es verzieht sich sofort wenn man es zu naß abwäscht (passiert beim Bambusbrett nicht). Die Lösung: immer beide Seiten abwaschen und dann…
…stehend trocknen! Das gilt aber für ALLE Holzbretter. Da ich kein Fan von „eben mal feucht drüber und gut ist“ bei der Reinigung bin, muß ich halt bei dem Brett eine etwas aufwändigere Pflege betreiben. Dazu gehört gelegentliches ölen ab jetzt fest dazu. Ob sich das für euch lohnt und ihr das wollt: entscheidet selbst. Und bei den Brettern gilt das gleiche wie bei Messern: Reinigt sie sofort, dann ist es einfach und nichts trocknet an 😉