Rote Grütze

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In alten Kochbüchern findet man rote Grütze auch unter dem Namen ‚roter Frucht Pudding‘. Sie wurde nach dem Auskühlen gestürzt und mit Vanillesauce, Sahne oder „auch wohl mit dicker, mit Rotwein, Zucker und Rum schaumig geschlagener Sahnesauce gereicht“ (Davidis-Holle, 1897). Ob sie allerdings so um die vorletzte Jahrhundertwende auch so ein Klassiker bei Kindern war kann ich nicht beurteilen. Und wenn erinnern sich die Kinder z.T. nicht mehr an das Dessert, weil zu viel Rum in die Rotweinsahne gekippt wurde 😉  Bei meiner roten Grütze habe ich auf den Zusatz von Rotwein komplett verzichtet und sie auf Basis eines Frucht/Gemüsessaftes gemacht. Eigentlich wollte ich Kirschsaft oder roten Traubensaft nehmen, aber die sind oft nur süß und klebrig (da wäre dann ein einfacher trockener Rotwein die deutlich bessere Wahl). Beim Einkaufen hab ich dann diesen Frucht/Gemüsesaft entdeckt. Himbeere: passt! Rote Beete: interessant, Farbe passt! Apfel: is ok und stört nicht weiter! Die rote Beete gibt der Grütze ne interessante erdige Note, die aber so dezent ist, dass sie sich nicht störend in den Vordergrund drängt. Da Grütze meist mit ner anderen süßen ‚Beilage‘ gegessen wird (Vanillesauce, Eis, Milchreis…) mach ich sie immer nicht ganz zu arg süß, dabei hilft auch hier die rote Beete. Alles in allem ist der Saft ne tolle Basis für eine rote Grütze, lediglich die sonst tiefrote Farbe kriegt nen leicht bräunlichen Touch. Dass ihr nen roten Saft braucht wisst ihr jetzt schon, der Rest der Zutaten ist derzeit im Überfluss im Handel. Die Beeren/Früchte sind natürlich variabel, auf Himbeeren hab ich verzichtet, die sind ja schon im Saft. Dann kann es ja losgehn:

Die Zutaten im Überblick (im Uhrzeigersinn, beginnend bei 6.00):

Früchte (300g Kirschen, 200g Heidelbeeren, 250g rote Johannisbeeren, 150g Brombeeren)

900ml Fruchtgemüse-Saft (Himbeere, rote Beete, Apfel)

80g Vanillezucker

45g Kartoffelstärke

Zuerst bereitet ihr eurer Obst vor, indem ihr…

…alles wascht und auf Küchenkrepp zum trocknen auslegt…

…zu den Heidelbeeren gebt ihr dann die Johannisbeeren. Die einzelnen Beeren könnt ihr natürlich einzeln absammeln oder aber ihr streift sie einfach mit ner Gabel ab, dann bleibt nur noch der Stiel übrig und ihr seid noch weit vor Weihnachten fertig 😉  …

  … bleiben noch die Kirschen. Da zupft ihr die Stiele ab, halbiert sie mit nem scharfen Messer und nehmt den Kern raus…

…die Kirschen legt ihr bitte extra, das sie länger gekocht werden als der Rest der Früchte…

…dann gebt ihr den Saft in einen ausreichend großen Topf, wobei ihr ca. 100ml extra abfüllt, um nachher die Stärke anzurühren. Dann gebt ihr noch den Vanillezucker in den Saft und kocht ihn auf. Hierbei rührt ihr ab und an um, bis sich der Zucker gelöst hat…

…jetzt rührt ihr die Kartoffelstärke in dem separat abgefüllten Saft mit nem Schneebesen an…

…und rührt sie dann zügig in den kochenden Saft ein. Diese Mischung lasst ihr bitte noch ca. 10min unter rühren durchkochen, wobei die Stärke ausquillt und der Saft an Konsistenz ordentlich zulegt. Keine Bange: gleich kommt durch das Obst noch Flüssigkeit dazu, dann passt es wieder 😉 …

…zuerst gebt ihr die Kirschen in den heißen Brei und kocht die unter rühren nochmal für 2-3min…

…dann gebt ihr die Beeren dazu und kocht nochmals alles für ca. 5 min. VORSICHT jetzt brennt die Grütze sehr gerne an, also rühren! Bitte mit nem Holz- oder Kunstofflöffel, mit einem Schneebesen oder einem Eßlöffel würdet ihr die Beeren komplett zermatschen!!!…

…jetzt füllt ihr eure Grütze noch in eine Schüssel um und deckt ihr die Oberfläche mit einer Klarsichtfolie ab, damit sich keine Haut bildet. Wenn die Grütze Zimmertemperatur erreicht hat, füllt ihr sie in kühlschrankgeeignete Behälter in kühlt sie über Nacht durch…

…dann serviert ihr eure Grütze mit z.B. Vanilleeis oder Milchreis oder wie es euch gefällt!

Wenn's gefällt, sagt es bitte weiter:

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