Füllselkartoffeln

Ausnahmsweise werd‘ ich mal asaisional, weil dieses Gericht eigentlich jahreszeitlich eher in den Herbst/Winter gehört, halt in die Zeit in der man traditionell schlachtete, bevor es die heutigen Kühlmöglichkeiten gab. Ich hab mich noch ein Stück weiter von den eigentlich traditionellen Zutaten entfernt, die neben der Leber noch in die Füllselkartoffeln gehör(t)en. Früher waren neben der Leber ebenfalls noch Lunge und Herz mit drin, bzw. das was regional mit dem Begriff ‚Geschlinge‘ bezeichnet wird. Ich will mich da jetzt aber nicht verlieren, letztlich sind Füllselkartoffeln ein traditionelles Gericht aus der Nahe-Region. Ich habe diese echt leckeren aber mächtigen Kartoffeln noch schnell vor der großen Sommerhitze zubereitet, weil da war auch noch ne Schweineschulter die dringend weg mußte und ich hab noch n neues Rezept gebraucht und ich eß die halt auch mal gern und die sollten sowieso noch auf den Blog und und und… Auf jeden Fall lecker und seeeeeehr gehaltvoll und wer kein Blut sehen kann sollte jetzt aufhören zu lesen, frische Leber sieht halt nur von weitem aus wie Schokopudding! Also los gehts mit dem Einkaufszettel.

Die Zutaten für 4 Portionen im Überblick:

hinterer Reihe (v.l.n.r.): 1kg Kartoffelwürfel (ca. 2cm Kantenlänge), Butterschmalz, Pfeffer

mittlere Reihe (v.l.n.r.): Salz, Majoran, 400gr Leberwurst

vorderer Reihe (v.l.n.r.): 500g Zwiebelstreifen, 500g frische Schweineleber

Nachdem ihr Zwiebeln und Kartoffeln ja schon fertig habt 😉 ran an die Leber!…

…zuerst entfernt ihr die innenliegenden weißen Aderwände etc. die werden sonst beim kochen wie Gummi. Falls ihr die Leber durch den Fleischwolf drehen wollt, müßen die Gänge/Adern auch raus, das fisselt sich sonst an der Lochscheibe fest und ihr seid nachher am putzen wie hulle. Beim Metzger wolfen lassen ist auch meist nicht möglich, weil bei solch geringen Mengen in etwa das gleiche an Leber im Fleischwolf hängen bleibt , d.h. mehr putzen und unnötiger Materialverlust 🙁 …

…wie auch immer, die Leber muß zerkleinert werden. Ich hab sie hier recht grob geschnitten, nicht aus Faulheit, sondern weil es so nachher in den Kartoffeln kleine Leberwürfelchen gibt. Wer das nicht mag, zerkleinert die Leber einfach stärker, dann verkocht sie nachher komplett und man hat nur den Geschmack und keine Stückchen im Essen…

…hier nochmal die Zutaten mit der zerkleinerten Leber. Nu aber zum kochen…

dtuch trocken und bratet sie in Butterschmalz leicht an…

…dann gebt ihr die Zwiebeln zu und bratet sie unter gelegentlichem rühren mit Deckel an. Der Deckel ist wichtig, wenn ihr den Topf offen lasst brennt das Ganze gern mal an (sonst gebt nen Schuß Wasser, Weißwein, Fleischbrühe oder so zu)…

…wenn alles ein wenig Farbe angenommen hat, gebt ihr die Leberstücke dazu und bratet sie ebenfalls mit an bis sie etwas Farbe haben…

…jetzt die Leberwurst und mitbraten. Die Leberwurst wird nun nach und nach wieder flüssig…

…jetzt schmeckt ihr mit Majoran, Salz und Pfeffer ab. Die Leberwurst bestimmt hierbei wieviel ihr nachwürzen müßt. Mir scheint, Dosenleberwurst ‚Hausmacher Art‘ ist in der Regel etwas strammer gewürzt als die im Glas, ich kann mich aber auch täuschen. Auf jedenfall sind die im Handel erhältlichen Leberwürste erheblich unterschiedlich gewürzt, daher is hier euer eigener Geschmack gefragt… Das Komplette Gericht kocht ihr nun so lange durch, bis die Kartoffeln gar sind. Wozu ißt man jetzt diese Kartoffeln? Gern mit Graubrot und Sauerkraut oder auch zu einem Krustenbraten oder zu Spanferkel. Ich hatte wie gesagt noch ne Schweineschulter hier, daher…

…gabs die Kartoffeln mit nem Krustenbraten aus der Schulter, echt lecker und seeeehr rustikal! Guten Hunger und viel Erfolg beim nachkochen…

Wenn's gefällt, sagt es bitte weiter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert