Mini-Rhabarberstrudel

Rhabarber ist, neben Spargel, DAS Frühlingsgemüse schlechthin! Gemüse? Rhabarber? Laut Lebensmittellexikon zählt es zu den Stängelgemüsen. Ich dachte immer es wäre irgendwie Obst, wobei sehr seltsames Obst im Vergleich zu Apfel, Birne und Co. Aber die Botaniker wollen es so, sollen sie es haben…. Trotzdem steht für mich die Art und Weise der Verwendung in Marmeladen, Kuchen, etc. im krassen Gegensatz zu Gemüse. Na ja, Kürbis und Gurken sind nach Wikipedia ja auch Panzerbeeren und zumindest von letzteren is ne Beerenmarmelade schwer vorstellbar (oder ein Kürbiskuchen mit ganzen Beeren als Garnitur). Ich bleibe erst mal bei der klassischen Variante, Rhabarber mit viel Zucker im Süßspeisenbereich einzusetzen. Nun ist ein ganzer Rhabarberkuchen für kleine Haushalte doch oftmals etwas viel, zumal der Kuchen aufgrund der hohen Feuchtigkeit, gern auch mal wegschimmelt, bevor man ihn ganz gegessen hat. Schade um die Arbeit, die Energie, die Lebensmittel. Daher hab ich nen Ministrudel gemacht, der sich recht problemlos wegfuttern lässt, gern auch mal so zwischendurch oder als schickes Dessert, dann aber warm mit Vanillesauce. Der Einkaufszettel ist nicht sonderlich umfangreich, aber um einen Besuch im Asialaden kommt ihr auch diesmal nicht drumherum, es sei denn ihr macht den Filoteig aka Strudelteig selbst. Aber seht selbst:

hintere Reihe (v.l.n.r.): 250g Zucker, 1 gehäufter Eßl Butter, 100ml Cidre, 1Pck (min. 34) aufgetaute Frühlingsrollenblätter (12x12cm), ein Bogen Backpapier

im Vordergrund: ca. 600gr Rhabarber (geschält um die 500gr)

Zuerst muß der Rhabarber gewaschen und geschält werden (ja, das Waschen ist nötig, sonst knirscht es wieder beim Essen)…

…dazu schneidet ihr die Enden und (falls vorhanden) die Blätter ab, und zieht dann nach und nach die faserige Schale ab, bis der Rhabarber komplett geschält ist…

…die geschälten Stangen schneidet ihr nun in handliche Stücke die ihr wiederum längs in Streifen schneidet um sie dann recht fein (ca. 1x1cm) zu würfeln. Den gewürfelten Rhabarber stellt ihr beiseite und…

…gebt Zucker und Cidre in einen Topf. Beides zusammen kocht ihr nun auf voller Stufe zu einem hellen, dickflüssigen Karamell. VORSICHT wenn der Karamell zu dunkel wird, wird er bitter. Dann müßt ihr den Topf mit Wasser auffüllen, den bittere Karamell loskochen, alles auskippen und wieder von vorne anfangen 🙁  …

…Wenn alles gut gegangen ist kippt ihr den geschnittenen Rhabarber in den Karamell (Vorsicht, es dampft recht heftig!). Durch den kalten Rhabarber wird der Karamell extrem zäh, wenn nicht gar fest, daher alles weiterkochen bis der Karamell sich komplett aufgelöst hat…

…den recht suppigen Rhabarber gebt ihr jetzt auf ein Sieb, dadurch erhaltet ihr zum Einen Rhabarbersaft zum anderen die Strudelfüllung (Der Saft eignet sich gut für ne erfrischende Schorle oder als Cocktailzutat)…

…auf die noch heiße Herdplatte stellt ihr jetzt nen Topf mit der Butter, damit die flüssig wird. Währenddessen legt ihr die Frühlingsrollenblätter einzeln aus. Wenn die Butter flüssig ist, bestreicht ihr die Hälfte der Blätter mit Butter…

…und legt dann die andere Hälfte der Blätter auf die gebutterten Blätter auf…

…jetzt gebt ihr ca. 1 Teelöffel Füllung an den unteren Rand der doppelten Blätter und schlagt diesen einmal leicht um…

…dann faltet ihr die Ränder nacheinander einmal nach innen um und rollt den Ministrudel vorsichtig auf. Das umfalten der Ränder sorgt dafür, dass die Füllung beim anschließenden Aufrollen nicht links und rechts rausquillt. Keine Angst, ihr habt ausreichend Material zum üben, es werden immerhin 17 Stück…

…die fertigen Ministrudel legt ihr auf ein Gitter, das ihr mit Backpapier abgedeckt habt und backt sie im vorgeheizten Ofen bei 190-200°C ca 40 min (bis sie beginnen braun zu werden, nicht zu dunkel, es sei denn ihr braucht alle gleich auf)…

…die fertigen Studel könnt ihr natürlich jetzt gleich essen ein oder ihr backt sie, wenn ihr sie braucht, kurz unter Oberhitze bzw. Grill knusprig auf, bestäubt sie mit Puderzucker und serviert sie mit Vanillesauce oder mit nem Bällchen Eis 😉 Ihr könnt sie aber auch einfrieren und dann gefroren für 20min. bei ca. 200°C bei Bedarf ‚aufbacken‘. Wie auch immer: Viel Spaß beim nachbacken und guten Appetit!

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