Gegrillte Paprikasauce

Falls ihr zur glorreichen Gilde der Hobbygärtner gehört kennt ihr das: lange darben übern Winter und  nicht wissen wohin damit im Sommer. Wovon ich rede? Tomaten, Kürbisse, Zucchini und Paprika sind gefühlt plötzlich gleichzeitig reif und wollen geerntet bzw. verarbeitet werden. Als Städter merkt man das deutliche temporäre Überangebot ebenfalls: an fallenden Preisen bzw. Kombiangeboten wie 2kg zum Preis von einem o.ä. Trotzdem sind für nen kleinen Haushalt einige kg von den oben genannten  Gemüsen meist nichts was man so eben mal wegnascht bevor es gammelt. Und man sollte es auch irgendwie weghaben, denn die ersten Kohlsorten stehen auch schon in den Startlöchern. Also einmachen, aber wie? Ich find ja gegrillte Paprika am besten, auch weil die oft schwer verdauliche äußere Haut dabei entfernt wird 😉 Also liegt es nahe, geröstet Paprika einzumachen. Da ich bei konservierten Paprika die Essignote nicht mag (noch nicht mal bei Tabasco), heißt das ohne Essig einkochen. Und da mein eingemachter Rotkohl ohne Säure auch mind. ein Jahr lang im Keller hält, hab ich den Essig auch hier weggelassen. Ungeöffnet hält sich die Paprikasauce jetzt schon 4 Wochen, angebrochen im Kühlschrank sollte sie möglichst schnell weg, sonst schimmelt sie fix ;-(  Ach ja seid nicht enttäuscht, die 3kg Paprika ergaben auch nur 3 kleine Gläschen á 200ml. Im Rezept werdet ihr sehen: auch ich war deutlich optimistischer. Also ran an das rote Gemüse. Ich hab Spitzpaprika genommen, es funktioniert natürlich auch mit ’normaler‘ Paprika, nur nicht ganz so süß im Geschmack. Also los gehts, erstmal mit den Zutaten aus dem Einkaufszettel, dann mit dem Kochen.

 

Die Zutaten in der Übersicht (Im Uhrzeigersinn, beginnend bei 6.oo):

5g Salz, optional Zucker, ein Tuch, 3 kg Spitzpaprika, 1/2 Tl Chiliflocken, 1TL Thymian (gefriergetrocknet), Schraubgläser mit Deckel (leider nicht im Bild)

Ihr stellt zuerst schon mal eure sauberen Gläser/Edelstahltrichter bei 180°C für ne halbe Stunde in den Ofen und kocht die passenden Deckel aus. Natürlich auch den Trichter, falls ihr den nicht mit in den Ofen stellen könnt. Mit den Paprika gehts nach dem Waschen los, indem ihr…

…sie halbiert…

…und Kerngehäuse und Stielansatz entfernt…

…die so entkernte Paprika dreht ihr mit der Öffnung nach unten und klopft ihr einige Male mit dem Messerrücken auf die Schale, wodurch auch die letzten Kerne herrausfallen…

…die Schritte wiederholt ihr so lange bis alle Paprika halbiert und entkernt sind…

…jetzt holt ihr eure sterilisierten Gläser aus dem Ofen und stellt die Grillfunkton bzw. die Oberhitze auf maximal…

…dann legt ihr eure Paprikahälften mit der Hautseite nach oben auf ein Blech, drückt sie evtl. noch mal platt und schiebt sie für 10-15min möglichst nahe an die Hitzequelle in den Ofen…

..irgendwann riecht es etwas verkohlt, keine Sorge is Absicht, eure Paprika sehen dann in etwa so aus. Und ihr deckt sie mit einem nassen Tuch für 5-10min ab…

…danach sehen sie immer noch so aus, ABER ihr könnt die Haut relativ einfach abziehen…

…also relativ einfach. Die geschälten Paprika gebt ihr direkt in einen hohen Topf…

…wenn ihr alle geschält habt, kratz ihr noch die im Blech befindliche Flüssigkeit dazu und püriert die Paprika durch…

…bis ihr ne gleichmäßige Masse habt…

…die schmeckt ihr mit Salz, Paprikaflocken und Thymian ab und…

…kocht sie 5min auf. Bitte mit Deckel (deshalb auch der rel. große Topf), dann bleibt alles relativ sauber ;-). Ok, umrühren ist schwierig, geht aber…

…die Sauce füllt ihr noch in eure Gläser und verschließt sie. Zum Schluß Nochmal im Vergleich: Der Korb ist der gleiche;-) Was ihr mit der Sauce anstellt, ist euch überlassen gern zu Nudeln oder auf Pizza statt Tomatensauce, oder oder… Falls jemand ne krasse Idee hat, lasst es mich wissen. Schönen Sommer noch und gutes Gelingen!

 

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